Tagung 2013
Bericht von der ZDRK Bundestagung vom 12.06.-16.06.2013 in Niefern-Öschelbronn/LV Baden
- 13.06. 16.30 Uhr: Ankunft im Hotel Krone
- 18.30 Uhr: Abendessen im Hotel
- 14.06. 09.00 Uhr: Schulung und Lehre des Deutschen Preisrichter-Verbandes für Rassekaninchenzucht im Ameliussaal
Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des DPVs Wolfgang Vogt.
Es folgte ein Vortrag von der Abteilungs-Leiterin der Handarbeits- und Kreativ-Gruppen des ZDRKs Karin Werner.
Sie zeigte eine Präsentation zu den Standard-Änderungen, Abteilung X Exponate.
Neu ist die Klasseneinteilung 6 und 7:
Klasse 6 beinhaltet „Gestaltungen mit weiteren Materialien „und
Klasse 7 beinhaltet neu: „Gestaltungen mit elektronischen Medien und Techniken“. Klasse 8: Fellsortimente und Klasse 9 Lehrbeiträge und Anschauungsmaterial. Des weiteren gibt es kleinere Änderungen zu den einzelnen Positionen der Klassen, wie z.B.: in Klasse 2, in Position 1 muss ein thematischer Bezug angegeben sein, oder : deutliche Gebrauchtspuren führen zu einem o.B., oder: auf der Bewertungsurkunde muss klar erkennbar sein, ob der Aussteller ein Jugendlicher oder Erwachsener ist.
Gerhard Lutz, stellvtr. Schulungsleiter DPV LV Baden, hielt einen Vortrag zu den Wiener-Kaninchen der Farben blau/grau und schwarz. An Hand von Bildern auf dem Beamer stellte er die verschiedenen Farbenschläge mit ihrer Entstehungsgeschichte vor.
Die Blauen Wiener wurden 1895 in Wien aus den belgischen Riesen, Lothringische Riesen und franz. Halbwidder erzüchtet. Sie wurden erstmals 1898 ausgestellt. Anfangs hatten sie ein Gewicht von 6-7 Kg und wurden auch als Blaue-Wiener Riesen bezeichnet.
Sie stehen qualitativ sowie quantitativ an der Spitze der Rassekaninchen.
Körperform, Typ und Bau: Schöner Stand, Körper leicht gestreckt, walzenförmig. Er darf nicht klobig wirken, soll einen sauberen Auftritt haben, eine ebenmäßige Rückenlinie besitzen und hinten gut abgerundet sein, sowie keine lose Schulter aufweisen.
Fellhaar: Grannenüberstand, keine Ohrbüschel, mittellanges Fell gefordert, Ohren gut behaart.
Kopf und Ohren: Gute Struktur, abgerundet, nicht faltig. Das Ohr muss zum Tier passen.
Deckfarbe und Gleichmäßigkeit: die Krallen sind dunkel, leichter Glanz, Augenfarbe blau-grau, nicht braun.
Unterfarbe: rein, satt, bis zum Haarboden.
Blaugraue Wiener:
Sie sind nicht so stark vertreten wie die blauen Wiener. Sie stammen von den blauen und grauen Wienern ab und haben ein Gewicht von ideal 4600-5000 gr.
Körperform, Typ und Bau: walzenförmig und leicht gestreckt, vorne und hinten gleich breit. Guter Auftritt und schöne Vorderläufe.
Fellhaar: Grannenüberstand, mittellang, die Unterwolle sehr dicht, die Ohren gut behaart.
Kopf und Ohren: markanter Kopf, Ohren gute Struktur und gut abgerundet, passend zum Tier.
Deckfarbe und Gleichmäßigkeit: wenig Grannenüberstand, Deckfarbe gleichmäßig, auf Bindenansätze achten ! Blumenoberseite gesprenkelt, Pigmentlose Krallen.
Zwischenfarbe: ½ bis 2/3 Haarlänge, am ganzen Körper.
Die Rasse weißt noch viele Fehler auf.
Schwarze Wiener:
Eine Ur-deutsche Rasse, wurde 1930 in Leipzig gezüchtet, Gewicht 4600-5250 gr.
Körperform, Typ und Bau: wie blaue Wiener, vorne und hinten gleich breit. Die Vorderläufe sind meist nicht so stabil.
Fellhaar: meist etwas wenig Unterhaar.
Kopf und Ohren: Stirn breit, Ohren zum Tier passend.
Deckfarbe und Gleichmäßigkeit: tiefschwarz, glänzend, Augenfarbe braun. Helle Spürhaare sind als leichter Fehler zu bewerten.
Weiße Wiener: wurde vorgestellt von Helmut Weisse, Schulungsleiter DPV LV Baden.
Es ist eine eigenständige Rasse. Sie kam 1910 nach Deutschland und wurde 1930 wiederentdeckt.
Erbleiden: Epilepsie.
Es ist kein pigmentfreies Albino-Kaninchen. Die Tiere sind kleiner als blaue Wiener, ca. 4600-4800 gr. Idealgewicht.
Körperform, Typ und Bau: Sie haben kräftige Vorderläufe und die Walzenform ist besonders ausgeprägt. Die Tiere neigen zu losem Fell im Schulterbereich.
Fellhaar: auftretendes Problem: langes Fell und dabei wenig Unterwolle.
Kopf :eine breite Stirn und ein kurzen Kopf ist gefordert.
Pos. 5 Ohren: Länge mit einer Schablone messen und Wert eintragen, 10,5 bis 11,5 cm, auf die Ohrenhaltung achten!
Pos. 6 Farbe und Gleichmäßigkeit: : Augenfarbe ist blau, die Deckfarbe ist mit einem guten Glanz versehen.
Graue Wiener:
(auch in dunkelgrau und wildfarben)
Bekannt seit 1938, ab 1962 boomt es um die Rasse.
Gewicht 4000-5000 gr.
Körperform, Typ und Bau: vorne und hinten gleich breit, walzenförmig, ebenmäßige Rückenlinie, Läufe stark und mittellang. Probleme: lose Schultern, lange Form bei Häsinnen, eckige Hinterpartie.
Fellhaar: sehr dichte Unterwolle, gute Begrannung.
Kopf und Ohren: Stirn kräftig und gebogen, Ohren kurz, entsprechen der Körpergröße.
12.00 Uhr Mittagessen
Schulung Erzeugnisse im Vereinsheim Eutingen (Klaus Fischer)
Theoretische Schulung mit Wolfgang Vogt im Hotel Krone (Britta Krefter)
Es wurde ein Fragen-Katalog verteilt, welcher Fragen zu dem Thema Standard-Änderungen bei Exponaten und Vorstellung des Wiener Kaninchen enthielt. Es handelte sich um 30 Fragen, welche eigenständig von den 20 Teilnehmern beantwortet werden sollten.
Nach ca. 30 Minuten wurden die Antworten besprochen.
Danach wurden 3 Wiener Kaninchen gezeigt. Es wurde eine blaue Wiener Häsin vom Januar 2013 vorgestellt. Sie besaß eine gute Form aber etwas lose Fellhaut.
Das Fell wies eine sehr gute Dichte und etwas überstehende Granne auf. Die Deckfarbe war sehr gut und gleichmäßig mit sehr guter Unterfarbe. Die Augenfarbe war blaugrau. Das Tier wurde mit 8/5 bewertet.
Das 2. Tier war ein blaugrauer Wiener Rammler vom Januar 2013. Er war ein schöner Typ, mit guter Form und hinten gut abgerundet. Sein Fell war etwas weich und lang, das Ohr etwas faltig. Seine Augenfarbe wurde als blaugrau bezeichnet. Dieses Tier wurde mit 6/2 bewertet.
Das 3. Tier, eine schwarze Wiener Häsin, ebenfalls vom Januar 2013, war hinten leicht eckig, das Fell besaß eine gute Struktur, war aber etwas weiß durchsetzt. Die Häsin wurde mit 8/3 bewertet.
Zum Abschluss entstand eine rege Diskussion über die Merkmale der Farbenschläge: wildgrau, Hasengrau und wildfarben.
Praktische Schulung mit Günter Möller im Vereinsheim Eutingen (Bernd Lücke)
Bei der praktischen Schulung wurden von den 28 Teilnehmern 14 Wiener Kaninchen der Farben blau, blaugrau, schwarz, weiß und grau in Gruppen zu je 2 Preisrichtern bewertet und danach von der jeweiligen Gruppe vorgestellt.
Die Tiere wurden am Abend zuvor von Günter Möller und einem Preisrichter-Kollegen vorbewertet.
Bei der Vorstellung vor der Gruppe wurden die Bewertungen mit den Bewertungskarten vom Vortag verglichen, es gab keine großen Abweichungen.
Diverse Themen wurden angesprochen:
- bei blauen Wienern auf die Augenfarbe achten, helle Tiere haben auch eine helle Unterfarbe.
- Bei blaugrauen Tieren wird auf die Schattierung in der Deckfarbe Wert gelegt, dass diese nicht schon zu einer Perlung übergehen könnte.
- Schwarze Wiener sind nach Meinung der Preisrichter die schwächsten Tiere.
- Bei weißen Wienern darauf achten, dass sie nicht zu kurze Ohren haben, wie ein Neuseeländer-Typ.
- Bei Graue Wiener, es wurde dunkelgrau angesprochen, ist darauf zu achten, dass eine schwarze Blumenoberseite weder ein leichter, noch ein schwerer Fehler ist und eine Zwischenfarbe vorhanden sein muss.
- Hasenfarbige dem Hasen-Typ entsprechen muss. Viele haben noch eine Lohfarbe als Deckfarbe im Bauch-Bereich, es soll cremefarben sein. Die Lohfarbe ist in der Deckfarbe zu strafen.
18.30 Uhr: Kameradschaftsabend des Deutschen Preisrichter-Verbandes für Rassekaninchenzucht im Ameliussaal mit Essen, Musik und Rahmenprogramm.
15.06.2013 09.00 Uhr Abreise
Britta Krefter, Bernd Lücke